Fahrradfahren mit Hund

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu ausführlich auf das Thema Fahrradfahren mit Hund eingehen, da es hierzu im Netz bereits sehr viele gute Anleitungen/ Erklärungen gibt, u.a. bei: www.fressnapf.de/magazin/hund/sport-spiel/fahrradfahren-mit-hund

 

Ich werde eher Dinge thematisieren bzw. diese noch einmal ausdrücklich hervorheben, die mir besonders ins Auge fallen und auf die unbedingt häufiger hingewiesen werden muss.

 

Fahrradfahren mit Hund "im Sommer"

Es sollte selbstverständlich sein, dass man sich als Hundebesitzer Gedanken um die jeweiligen Außentemperaturen und das Wohlbefinden seines Hundes macht! Hier sind selbstverständlich nicht nur die Sommermonate gemeint, auch im Frühjahr oder Herbst kann es schon bzw. noch warm sein.

 

Leider erlebe ich allzu häufig Hundehalter, die erst bei - für uns gutem Wetter - mit dem Hund am Fahrrad fahren, sprich ab 20 Grad aufwärts und ich frage mich regelmäßig: "Was stimmt mit diesen Menschen nicht?"

 

Die Temperaturen auf dem Asphalt mögen bei 20 Grad Außentemperaturen evtl. noch erträglich sein (Selbsttest mit Barfuß hilft ungemein), doch nehmen Sie sich einen Pelzmantel, ziehen Sie ihn sich an und joggen bitte einmal für 20 - 30 Minuten! Und dann versetzen Sie sich in die Lage Ihres Hundes, der mit seinem Fell neben Ihnen herlaufen muss!

 

Bereits ab einer Außentemperatur von ca. 20 Grad sollte man den Hund nicht mehr am Fahrrad laufen lassen
(vor allem nicht in der prallen Sonne)!

 

Wenn es denn unbedingt sein muss, dann verlegen Sie es in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
Bedenken Sie, dass die Temperatur auch am Abend oder wenn es schwül ist noch locker über 20 Grad sein kann. 

 

Bei einer Außentemperatur von 25 Grad besteht Lebensgefahr durch Überhitzung!
Zudem heizt sich der Asphalt extrem auf, so dass die Pfoten des Hundes Verbrennungen erleiden können.

 

Geschwindigkeit und Umgebung

Achten Sie auf Ihr Tempo! Dies muss so angepasst an den Hund sein, damit er im Trapp locker und entspannt neben Ihnen herlaufen kann.

Auf keinen Fall sollte der Hund dauerhaft im Galopp neben Ihnen laufen müssen, da dies auf Dauer auf die Gelenke geht (Gelenkschäden - Übersäuerung).

 

Weiterhin sollten Sie reine Asphalt-Strecken vermeiden (das geht ebenfalls extrem auf die Gelenke) und Strecken bevorzugen, wo der Hund auf dem Grünstreifen/ Erdboden (oder vergleichbarem) neben Ihnen herlaufen kann oder Sie wählen idealerweise eine Wald- und/ oder Wiesenstrecke.

 

Geben Sie Ihrem Hund auch einfach mal die Möglichkeit, ohne Leine neben Ihnen herlaufen zu dürfen oder auch mal ein Stück vor oder hinter Ihnen zu sein
(Wichtig hierzu: siehe nächsten Punkt).

 

Wenn der Hund ohne Leinen neben Ihnen läuft (z. B. im Wald), kann er eigenständig zwischen Trapp und einer Kurzeinheit Galopp frei wählen! 
Fahren Sie zu Anfang und zum Schluss der Strecke noch langsamer, damit der Hund so die Möglichkeit des Aufwärmens und des Abkühlens hat!

 

Wenn der Hund nach dem Fahrrad fahren mehr als 10 Minuten benötigt um sich zu erholen, er noch immer stark hechelt und auf dem Boden liegt, dann haben Sie Ihn überfordert und müssen beim nächsten Mal weniger machen!

 

Wie übt man Fahrradfahren mit Hund?

Nur zu häufig wird mir diese Frage gestellt (natürlich auch von Hundehaltern, wo die Hunde "nicht gut" im Grundgehorsam stehen) und auch hierzu gibt es diverse Anleitungen im Netz.

 

Ich habe dazu jedoch (aus meinen bisherigen Erfahrungen) eine klare Meinung:

Um den Hund am Fahrradfahren neben sich führen zu können, geht es nicht vorrangig um das Fahrradfahren mit Hund an sich, sondern um den eigentlichen Grundgehorsam des Hundes!

 

Wenn der Hund perfekt abzurufen ist (im Freilauf) und über einen guten, verlässlichen Grundgehorsam verfügt und bereits super neben Ihnen laufen kann, natürlich auch den Wechsel zwischen rechts und links am Bein gehen beherrscht und zudem idealerweise noch ein "Wartekommando" oder ähnliches kennt, ist das Fahrradfahren nur noch eine Formsache.

 

Wichtig ist, dass man dem Hund hier zeigt, dass es beim Fahrradfahren in den meisten Fällen unerlässlich ist, auf der rechten Seite des Menschen zu sein, denn Hunde gehören beim Fahrradfahren auf die zum Verkehr abgewandte Seite (= rechte Seite des Menschen).

 

Für welchen Hund geeignet?

  • Zu junge, alte oder kranke Hunde gehören nicht ans Fahrrad!
  • Zudem bin ich der Meinung, dass auch kleine Hunderassen nicht ans Fahrrad gehören, da es uns Menschen meistens nicht Möglich ist, so langsam zu fahren, dass diese Hunde im Trapp locker neben uns herlaufen können.
  • Ein Hund sollte nur neben dem Fahrrad laufen, wenn er körperlich und physisch dazu in der Lage ist und die "passende" Größe hat!
    Es sollte dem Hund möglich sein, im Trapp locker und entspannt neben uns herlaufen zu können.